Wenn die Metaverse Messe im Metaverse stattfindet

Wir kommen aus dem Staunen garnicht mehr raus. Erst vor zwei Tagen bemerken wir eine neue Metaverse-Veranstaltung, die als Paris NFT Days: Beyond betitelt wird. Was uns erwarten soll: Nun, ein klassisches Metaverse-Event. Hier: Eine Metaverse Messe. Die Vorfreude ist keineswegs gegeben. Wie sich am Ende herausstellen sollte: Falsch! Uns sollte ein innovativer Schritt in das Metaverse überraschen.

Nun: Was ist ein derzeit, klassisches Metaverse-Event. Also ein virtueller Raum, oftmals karg bis garnicht eingerichtet, gefüllt von diversen Brands, die man mal mehr, mal weniger gut kennt. In der Regel befinden sich unter einem majestätischen Namensschild diverse „Kaugummi-Automaten“, vielleicht eine kleine Info-Tafel und dann die Hoffnung, dass jemand ein paar Dollar in den Automaten einschmeißt, der ein buntes oder verrücktes Outfit für meinen Avatar als Dank ausspuckt.

Dieses Schemata hat leider in den letzten Wochen die Überhand genommen. Es wundert uns auch nicht, den viele Marken oder kleinere WEB3 Projekte wagen sich mit kleinen Schritten in das Metaverse und starten die ersten Versuche. Trotz Wild-West Stimmung geht es den meisten Unternehmen wohl im ersten Schritt darum, die nicht gerade geringen Erstkosten (Landflächen) wieder einzuspielen. Schade ist nur, dass dies in 90% über den simpelsten und am wenigsten kreativen Weg versucht wird, obgleich die Möglichkeiten nun für jedes Brand schier grenzenlos seien könnten. Mit dieser Erwartungshaltung tippen wir auf die Veranstaltung „Paris NFT Days: Beyond“ und teleportieren uns zu den benannten Koordinaten.

So entstehen Ökosysteme

Am Zielort angekommen, bemerken wir, dass die Einrichtung uns bekannt vorkommt. Vor einigen Wochen waren wir das letzte mal an diesem Ort. Wir untersuchen die Quelle und stellen fest, dass der Veranstalter der Messe nicht gleich der Besitzer des Messegeländes ist. Das ist für Metaverse-Enthusiasten erfreulich, denn es stellt ein funktionierendes Ökosystem da.

Was ist damit gemeint? Nun: Der Besitzer der Landfläche hat nicht sich selbst in virtuellen Stein verewigt, sondern bietet eine praktische und lösungsorientierte Architektur an, die eben jene Messen ermöglicht. Und zwar für Externe, die womöglich nicht in der Lage sind eigenes Land zu erwerben. Das gläserne Design, sowie die Banner-Positionierungen erzeugen automatisch den Eindruck einer realen Kunst, Event- oder Ausstellungsfläche.

Zusammenfassend stehen wir also vor einem vermieteten Gebäude, welches optisch an die Bedürfnisse des Ausstellers angepasst wurde. Und nicht nur das: Aussteller ist nicht ausschließlich RLTY, sondern jede Menge weiterer Brands. Vermieter des Grundstücks ist A, Veranstalter ist B und Aussteller sind Firmen C-Z. Hier scheint etwas endlich mal funktioniert zu haben.

Raumaufteilung ist auch im Metaverse wichtig

Wir betreten die Messe. Schön ist, dass nicht der Raum betreten wird und man sofort umgeben von bunten, übergewichtigen Brandnamen erschlagen wird. Wie man es gewohnt ist, erwartet uns eine zu diesem Zeitpunkt leerbesetzte Rezeption. Das ist in diesem Fall auch garnicht tragisch, denn die Tickets für die Messe sind gratis. Und nicht nur das, sie werden in ein NFT-Reisepass reingestempelt, der mich mein Lebenlang an dieses Event erinnern soll.

Denn Punkt Nr. 1 weshalb die Bewohner des Metaverse auf deine Veranstaltung aufmerksam werden könnten: Biete Ihnen ein POAP an. Das sind kleine Badges, die via Klick an einem POAP-Automaten gezogen werden können und als NFT für immer, oder solange ich sie nicht verkaufen möchte, an meiner virtuellen Pinnwand zu den anderen Tickets angenagelt werden. Sehr beliebt, sehr effektiv.

Und auch hier, unmittelbar neben der Rezeption, befindet sich ein solcher Automat. Mit einem Klick sammeln wir unser Ticket ein und durchqueren die Räumlichkeiten auf dem unteren Geschoss.

Informationen an jedem Stand

Ein genial-genutztes Flächendesign gaukelt uns klassische Messestände vor. Die Stände sehen zwar alle gleich aus, aber störend fällt uns das nicht auf. Einzig Farbe und das Firmen-Logo ist von Stand zu Stand unterschiedlich. Keiner der Stände ist besetzt. Ein kleines, trauriges Detail, wäre die Messe nicht gefüllt mit Besuchern. Und zwar vielen Besuchern.

Neben zwei praktisch ausgenutzten Räumen, gefüllt mit Ausstellern, die uns ihre Firmenwebsite via Klick präsentieren wollen, finden wir auch eine Bühne. Auch auf der Bühne steht gerade niemand, aber überzeugen tut uns das realitätsnahe Design. Wie man es von großen Konzerthallen oder sogar Festivals kennt, pranken auch über dieser Bühne gigantische Boxensysteme, die uns tiefer in den virtuellen Kaninchenbau ziehen wollen. Denn eines steht fest: Mehr als gut aussehen, eben jenen Effekt erzielen, können diese eigentlich nicht. Auch wenn diese gefüllt so arritiert wurden, dass sie perfekt den Raum in dem wir stehen, beschallen könnten. Wenn hier mal nicht Metaverse-Tontechniker am Werke waren.

Nach dieser erfreulichen Überraschung widmen wir uns jedoch wieder den Messeständen. Zurecht könnte man hinterfragen, ob ein dekorativer, lediglich eingefärbter Messestand überhaupt einen Mehrwert den Ausstellern bietet. Subjektiv betrachtet: Ja! Wir bewegen uns von Stand zu Stand, interagieren mithilfe unseres Avatar an jedem Aussteller und betrachten mit Interesse die Projekte dahinter. Denn das ist die neue Art, wie man auf innovative & junge Projekte aufmerksam wird. Und sich vernetzt. Auch auf TikTok überlassen wir es ja dem gedachten Zufall, wer uns als nächstes von seiner spannenden Idee überzeugt, wenn wir wieder stundenlang auf Sozialen Netzwerk verlieren.

Goodies mit Mehrwert auf der Metaverse Messe

Aber auch hier müssen wir ehrlich sein: Ja, es ist voll! Aber es wäre nicht so voll, wenn die Paris NFT Days nicht so schlau gewesen wären und jedem Besucher zwei tragbare NFTs geschenkt hätten.

Wir verlassen die untere Etage, steigen ein paar Meter die Treppen hinauf, mogeln uns am Konferenzraum vorbei (indem zu diesem Zeitpunkt ein spannender Live-Stream eines Messeausstellers lief) und sichern uns mit einem Klick zuerst das NFT T-Shirt und anschließend die NFT Mütze. Wearables sind in diesem Kontext perfekt! Jeder will sie haben, besonders wenn es sie gratis gibt. Thront dein Logo drauf, streust du eine Avatar-Armee mit deinem Logo durch das Metaverse. Und nebenbei wird die eigene Veranstaltung noch gut gefüllt.

Mit positiven Gefühlen, wir haben ja schließlich gerade etwas gratis erhalten, wechseln wir zu der Website des Ausstellers, folgen diesem auf Twitter und auf Discord. Manchmal überzeugt uns das Metaverse doch nochmal ein bisschen mehr.

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