blizzard und microsoft zusammen im metaverse

Microsofts großer Metaverse-Schritt: Kauf von Activision für 69 Milliarden Dollar

Am Dienstag führte Microsoft das Metaversum als Grund für die Übernahme des Spiele-Entwicklers Activision Blizzard für 68,7 Milliarden Dollar an und sagte, der Deal würde „Bausteine für das Metaversum“ liefern. Nun ist es also mehr als Offiziell, das nicht nur Mark Zuckerberg auf das Metaverse setzt. Google arbeitet ohnehin schon seit Jahren an Technologien für das Metaversum. Und Apple hat seine eigenen entsprechenden Geräte in Arbeit.

Warum beschäftigt sich Microsoft nun mit dem Metaverse?

Seit Jahrzehnten träumen Technologen von einer Ära, in der unser virtuelles Leben eine ebenso wichtige Rolle spielt wie unsere physische Realität. Theoretisch würden wir viel Zeit damit verbringen, mit unseren Freunden und Kollegen im virtuellen Raum zu interagieren. Infolgedessen würden wir dort auch Geld für Kleidung und Gegenstände für unsere digitalen Avatare ausgeben. Und gerade dass, könnte für Tec-Konzern Microsoft ein Genie-Streich werden.

Vielleicht setzt Microsoft aber auch auf die zahlreichen, neu aufkommenden Aussagen erfahrener Menschen wie Matthew Ball, ein Risikokapitalgeber, der ausführlich über das Thema schrieb. Zuletzt sagte dieser, dass das Metaverse die vierte Computerwelle nach Mainframe Computing, Personal Computing und Mobile Computing darstellt. “It’s moving into what people call ambient computing,” sagte er über das Metaverse. “It’s about being within the computer rather than accessing the computer. It’s about being always online rather than always having access to an online world.”

Und ja, bis zu einem gewissen Grad gibt es auch heute bereits diverse Metaversen. Aber – und das ist ein wichtiges Aber – sie bleiben bis heute rudimentär. Soziale Elemente des Metaverse sind so wie von großen Visionären beschrieben, bereits in Teilen zu nennen. Nehmen wir Fortnite, ein Online-Shooter-Spiel, das auf Computern, Spielkonsolen und mobilen Geräten gespielt wird. Der durchschnittliche Fortnite-Spieler verbringt Hunderte von Stunden im Spiel mit einem persönlichen Avatar, kämpft mit den Avataren anderer Spieler und interagiert mit ihnen. Die Spieler sammeln auch virtuelle Währung, mit der sie Outfits und andere Dinge freischalten können, um ihre Avatare zu individualisieren.

Ein weiteres Beispiel ist Second Life, eine soziale Online-Plattform, die vor fast zwei Jahrzehnten von Linden Lab entwickelt wurde und auf der Menschen digitale Abbilder ihrer selbst erstellten, um mit anderen in Kontakt zu treten. In diesem virtuellen Raum konnten die Benutzer einkaufen und Immobilien bauen, um ihr virtuelles Leben zu bereichern.

Und wie passt die virtuelle Realität fühlbar hier mit rein? Im Jahr 2016 veröffentlichte Sony die 400 US-Dollar teure PlayStation VR, ein Virtual-Reality-Headset, das an die PlayStation 4-Konsole angeschlossen werden kann, um Virtual-Reality-Spiele zu spielen. In diesem Monat kündigte Sony ein Headset der zweiten Generation für die PlayStation 5 an, ohne jedoch ein Veröffentlichungsdatum zu nennen.

Alles kleine Zwischenschritte auf dem Weg zum vollständigen Metaverse, das immer noch Gestalt annimmt. Technologen sind der Meinung, dass es dank einer Reihe von Faktoren – schnelle Internetverbindungen, leistungsstarke Virtual-Reality-Headsets und ein großes Publikum von Spielern – jetzt immer mehr möglich ist, in einer reich animierten, lebensechten 3-D-Simulation zu leben. Es gibt also im Grunde keinen besseren Zeitpunkt als jetzt für Microsoft, breit sich in diesem Markt aufzustellen.

Weshalb zahlt Microsoft nun einen solchen Preis für ein Unternehmen, das Computerspiele entwickelt?

Eigentlich keine schwierige Frage. Activision Blizzard ist bekannt für die Entwicklung von Online-Spielen mit Metaverse-Komponenten, in denen die Spieler Hunderte von Stunden damit verbrachten, Gemeinschaften innerhalb der Spiele zu bilden. Im Rollenspiel World of Warcraft, das 2004 veröffentlicht wurde, arbeiteten die Spieler online zusammen, um Quests zu erfüllen und ihre digitalen Avatare durch das Sammeln von Gegenständen wie Waffen und Rüstungen zu stärken.

Aber das Unternehmen hat sich nicht mit virtueller Realität befasst. Es hat in erster Linie Spiele für PCs und Spielkonsolen entwickelt, aber noch kein Virtual-Reality-Spiel veröffentlicht. Die Komponenten sind jedoch auch hier bereits deutlich rauszulesen, um ein eigenes Metaverse zu schaffen: Fantastische Designer, viel Erfahrung mit „Gamifizierung“ und großen Welten, die weit über den Kosmos eines einzelnen hinausgehen, sowie das Administrieren von virtuell gegründeten Sozialen Gruppen.

Bislang ist Microsofts Arbeit am Metaversum erst im Entstehen begriffen. Seit mehreren Jahren entwickelt der Softwareriese die HoloLens, ein 3.500 Dollar teures Headset, das digitale Hologramme anzeigt, und konzentriert sich dabei auf Anwendungen für Unternehmen und Regierungsbehörden. Das Gerät ist mit der erweiterten Realität verwandt, die einige Technologen als Teil des zukünftigen Metaversums betrachten.

Microsoft ist auch der Entwickler der Xbox, der zweitbeliebtesten Spielkonsole nach der Sony PlayStation. Doch im Gegensatz zur PlayStation war die Xbox im Bereich der Virtual-Reality-Spiele auffallend abwesend.

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