Wer über Blockchain-Gaming gestolpert ist, dem sollte Decentraland (Mana) bereits ein Begriff sein. Doch für all diejenigen, die gerade erst sich in das Thema einfinden: Decentraland ist eine Ethereum-basierte Blockchain-Plattform, auf der User digitale oder virtuelle Grundstücke, Assets oder simplere Designs erstellen können, um diese anschließend verkaufen, bebauen oder anderweitig zu monetarisieren. Um beispielsweise Land im Decentraland zu erwerben, bedarf es die Währung ERC-20 Mana.
Fangen wir aber zunächst weiter vorne an: Am einfachsten ist die Plattform mit Second Life zu vergleichen. Nur das Entwickler hier weniger auf Sozialen Austausch setzten, sondern mehr auf künstlerischen Austausch und Geschäftsmöglichkeit für eben jene Kunst. Somit sollten Unternehmen, wie auch Einzelpersonen gleichermaßen angesprochen werden. Das Projekt existiert seit 2017.
Grundstücke
Das Decentraland Metaverse wird in 90.601 „Parzellen“ unterteilt, wobei jede Parzelle mit einer Art Grundstück verglichen werden kann. Virtuelles Land ist immaterielles Land, das in virtuellen Welten existiert. Genau wie physisches Land wird es auch als Grundstücke verkauft und kann in der Währung des jeweiligen Landes gekauft werden. Heute gibt es mehrere virtuelle Welten, in denen virtuelle Immobilien gekauft oder aber natürlich auch verkauft werden können.
Im Juni vergangenen Jahres wurde im Decentraland ein Grundstück für über 900.000 USD verkauft. Und das ist nur ein Beispiel. Das derzeit günstigste Stück Land wird mit umgerechnet 13.500 USD angeboten. Angesichts des wachsenden Interesses an der Metaverse sieht der potenzielle ROI (Return on Investment) auf virtuellem Land für kryptoversierte Spekulanten vielversprechend aus. Wer virtuelles Land besitzt, kann exklusive Veranstaltungen oder Partys veranstalten und diejenigen, die teilnehmen möchten, in Rechnung stellen.
Zum Beispiel veranstaltete der amerikanische Rapper Snoop Dogg eine exklusive Party (hier jedoch im Metaverse Sandbox), in einer Rekonstruktion seines realen Herrenhauses. Die Teilnehmer benötigten einen NFT, der als Pass diente und ihnen Zugang zur Veranstaltung verschaffte. Weitere bisher genutzte Möglichkeiten von eigenen Landflächen ist das erschaffen eigener Häuser und so merkwürdig es auch klingen mag, das vermieten eben jener Immobilien. Aufstrebende Krypto-Künstler nutzen dann diese Flächen um ihre Arbeiten im Metaverse zu präsentieren.
Und damit sind wir auch bei dem nächsten große Punkt angekommen: Das befüllen der eigenen Landflächen.
Unterschiedlichste Unternehmen aus den buntesten Bereichen (ich habe bereits Friseursalons, Radiosender und Modehäuser aufgesucht) nutzen ihre Landflächen um auf Angebote außerhalb des Metaverse hinzuweisen. Damit Besucher des Decentraland Metaverse aufmerksam werden, gestalten Landbesitzer Ihre Flächen majestätisch in die 3D-Umgebung eingebunden. Auch hier steht man realen Problemen sich ausgesetzt wie geschlossenen Türen, da man nicht zur vorgesehenen Öffnungszeit vor Ort war.
Wie kann man das Decentraland Metaverse betreten?
Im Austausch mit anderen ist mir aufgefallen, dass die meisten noch dem Glauben unterstehen, das Metaverse sei lediglich mit VR-Technologie zu betreten. Es reicht jedoch ein auf Google Chrome oder Firefox basierender Webbrowser um sich selbst die ersten Einblicke zu machen. Über die offizielle Webseite von Decentraland ist ein Test-Durchlauf mit einem Klick möglich gemacht. Wer jedoch tiefer in die Welt vordringen möchte, der muss sich vorab ein Wallet anlegen (Empfehlung hier MetaMask). Das ganze kostet dann auch kein Geld, es ist nur für den weiteren Verlauf notwendig.
Sobald man sich angemeldet hat, wird ein knappes Angebot an Outfits für den eigenen Avatar angeboten, der selbstverständlich vor Betritt noch kurz erstellt werden muss. Wenn das Decentraland betreten ist, tauchen innerhalb kürzester Zeit unzählige, weitere Avatare auf, die versuchen werden mit dir zu interagieren oder aber sich auf den Weg zu Ihren Landflächen machen. Denn ja, fast alle Avatare sind weitere reale Personen. Und es ist erstaunlich wie voll bereits jetzt die digitale Umgebung ist.
Mit einem Klick auf die Person gegenüber kann man auch selber der Initiator einer Unterhaltung sein, oder sich das Portfolio des Gesprächspartners anschauen (oder bestaunen). Wer sein Inventar erweitern möchte, ohne dabei bestehende, tragbare NFTs erwerben zu müssen, der kann hier herausfinden wie man selber „Wearables“ erstellen kann und hier wo man im Decentraland überhaupt anfängt.
Interessant ist noch zu erwähnen, das die Umgebung allein von der Community administriert wird. Es gibt keine übergreifenden Entwickler die eine Marschrichtung vorgeben. Hier stimmt die Community mit einem freigegebenen Topf an Mitteln selbst über Änderungen im Decentraland ab.
Wer sich einen Überblick über bereits erstellte Fashion-Assets verschaffen möchte, kann sich hier auf dem Marktplatz bereits einmal Überblick verschaffen: https://market.decentraland.org/